"Unvergessen" steht einerseits für einen typischen Grabstein-Spruch und andererseits genau für den Anspruch bzw. das Anliegen des Projektes, die Geschichten von Verstorbenen unterhaltsam für die
Nachwelt festzuhalten. Das Projekt "Unvergessen – Dresdner Persönlichkeiten und wo sie begraben liegen" soll einen Beitrag zur Erinnerungskultur und Konservierung von Stadtteilgeschichte in
Dresden leisten.
Die meisten Friedhöfe sind durch ihr Alter und die historischen Grabanlagen Fundgruben für Stadtteil- und Stadtgeschichte, manchmal auch darüber hinaus.
Aus dem eigentlich persönlichen Grab eines Familienmitgliedes wird im Verlauf der Zeit so teilweise eine öffentliche Stätte, zu der jedoch teilweise immer noch Angehörige gehören. Die besondere,
persönliche Perspektive dieser Angehörigen auf Persönlichkeiten, die in Dresden ihre Fußspuren hinterlassen haben, soll im Projekt "Unvergessen" in Text-, Ton- und Bildform widergespiegelt
werden.
Der Journalist Henry Berndt interviewt dazu gemeinsam mit Friedhofsverwalterin Lara Schink Nachfahren bedeutender Persönlichkeiten, deren Grabstellen noch zu finden sind. Auf den Annenfriedhöfen
wurde 2022 der Anfang gemacht. Aus den Interviews entstehen in Textform persönliche Geschichten zu den Persönlichkeiten aus der Perspektive ihrer Hinterbliebenen. Ausschnitte aus den Interviews
werden in Bild-, Ton- und Textform an den Grabstellen via QR-Code zugänglich gemacht.
Aktuell sind die ersten Videos und Texte bereits online zu finden an diesen fünf Grabstellen:
Alter Annenfriedhof (gefördert durch das Stadtbezirksamt Plauen):
Abt. L - Julius,
Ludwig und (Interview mit Hansheinrich Schnorr von
Carolsfeld)
Abt. F - Franz Schnorr von Carolsfeld (Interview mit
Hansheinrich Schnorr von Carolsfeld)
Abt. H - Alfred Neugebauer (Interview mit Peter Rösler)
Abt. J - Paul Näcke (basierend auf Briefen von dessen kürzlich verstorbenen Enkel Richard Näcke)
Neuer Annenfriedhof (gefördert durch das Stadtbezirksamt Cotta):
Abt. 15 - Paul Büttner (Interview mit Peter Voigt)